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Test – Vorwerk Kobold VR300 Saugroboter

Vor ein paar Wochen hat Vorwerk den Nachfolger des, in Deutschland sehr beliebten Staubsauger-Roboters, Kobold VR200 vorgestellt. Der Vorwerk Kobold VR300 hat nun sämtliche tollen Features, die man schon seit 1-2 Jahren von den anderen Herstellern wie Xiaomi, Neato und iRobot kennt. Ich erhielt, wie schon beim VR100 und VR200, von Vorwerk die Möglichkeit den neuen VR300 ausgiebig im Heimgebrauch zu testen, daher möchte ich einen ausführlichen Erfahrungsbericht (Review) nicht vorenthalten.

Lieferumfang

In der Verpackung ist folgendes enthalten:

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OVP & Lieferumfang
  • Saugroboter
  • Hauptbürste
  • Seitenbürste
  • Staubbehälter
  • Filter
  • Basisstation / Dock
  • Anschlusskabel
  • Gebrauchsanleitung

Die Verpackung ist bis auf den äußeren Karton identisch zum Kobold VR200. Sogar die Aussparungen, wo mal das Magnetband, die Fernbedienung und das OTG-USB-Kabel drin gelegen waren, sind noch vorhanden, obwohl diese beim VR300 nicht mehr nötig und nicht im Lieferumfang enthalten sind. Faulheit oder Nachhaltigkeit?

Key-Facts

Ein paar Zeilen, SEO optimierte, Marketing-Facts möchte ich euch nicht vorenthalten:

  • Die erweiterten Funktionen der Kobold Roboter App ermöglichen unter Anderem das Festlegen von No-Go Lines zur Begrenzung des Arbeitsbereichs sowie die Erstellung eines Grundrisses der gereinigten Fläche. 
  • Saugen von der Couch aus: Für noch mehr Bedienkomfort lässt sich der Kobold VR300 auch ganz bequem per Sprachbefehl über Amazon Alexa steuern.
  • Die innovative Rundbürste mit Gummilamellen und Borstenstreifen sorgt für hervorragende Staubaufnahme. Die Seitenbürste transportiert Schmutz direkt zur Rundbürste: Das bringt Sauberkeit auf allen Böden, an Kanten und in Ecken. 
  • Der Kobold VR300 Saugroboter saugt zuverlässig ohne Zwischenladung bis zu 120 m² und mehrere Räume hintereinander. Ist der Akku leer, kehrt der Saugroboter selbstständig zur Basisstation zurück, lädt sich auf und beginnt dann an dem Punkt wieder zu reinigen, an dem er aufgehört hat. 
  • Die intelligente Lasernavigation mit mehr als einem Dutzend Ultraschall-, Wand-, Boden- und Kontaktsensoren ermöglicht, dass der VR300 selbstständig und systematisch Ihren Boden reinigt, auch an schwer zugänglichen Flächen und zur programmierten Reinigungszeit.
  • Dank seiner integrierten Kletterhilfen überwindet der Kobold VR300 mühelos Türschwellen bis zu 2 cm Höhe und Teppiche bis zu 1,5 cm Höhe.

Und hier noch die Technischen Daten:

  • GEWICHT: ca. 5 kg (Gerät und Basisstation)
  • MASSE (LxBxH): 34 cm x 34 cm x 9 cm
  • AKKUKAPAZITÄT: max. 60 Minuten bzw. 90 Minuten (je nach Reinigungsmodus, Bodenbelag und Wohnungssituation)
  • SICHERHEITSZEICHEN: CE Zeichen
  • GEHÄUSE: hochwertiger, recycelbarer Kunststoff
  • MOTOR: wartungsfreier DC-Motor
  • GEBLÄSE: einstufiges Gebläse
  • EINGANGSSPANNUNG BASISSTATION: 100-240 Volt Wechselspannung, 50/60 Hertz
  • VOLUMENSTROM: 12-13 l/s
  • LEISTUNGSVERBRAUCH: gesamt ca. 85 Watt (je nach Bodenbelag) / ca. 65 Watt (ECO-Modus)
    • Gebläse: 50 Watt (ECO-Modus 30 Watt)
    • Bürste: ca. 30 Watt
    • Standby: ca. 0,5 Watt
  • GERÄUSCHEMISSION: 70 dBA (gemessen unter Freifeldbedingungen auf Teppich)
  • AKKUPACK: Li-Ion 14,4 V; ca. 84 Wh, nominell
  • AKKULADEZEITEN: nach max. 1 Stunde: erneutes Reinigen ist möglich, nach 3,5-4 Stunden: vollständige Aufladung nach komplett leerem Akku
  • AKKULADEZYKLEN / AKKULEBENSZEIT: ca. 70 % Kapazität nach ca. 800 Vollzyklen
  • BASISSTATION: Typ B-VR300

Unterschiede zum VR200

  • kein Display, dafür Tasten (da alle Funktionen in der App)
  • ansonsten optisch identisch zum VR200
  • geringfügig bessere Staubaufnahme und Akkulaufzeit
  • neue, smarte Funktionen in der App
    • Find Me
    • Grundrisserstellung
    • No-Go-Lines
    • Reinigungsübersicht

Einrichtung

vorwerk kobold vr300 einrichtung per ios app 800x686 - Test – Vorwerk Kobold VR300 Saugroboter
Einrichtung per iOS App

Die Einrichtung ist, wie heutzutage üblich, kinderleicht. Man lädt die Kobold Roboter App aus dem App Store / Google Play und ein Einrichtungsassistent führt einem durch den gesamten Prozess.

Vorwerk Kobold Account einrichten und / oder einloggen, Gerät auswählen, zwei Tasten am Gerät drücken, mit lokalem Roboter WLAN verbinden, heimisches WLAN auswählen und Passwort eingeben, Namen ausdenken, Fertig!

Was mich nach erfolgreicher Einrichtung immer sehr freut ist, wenn es direkt ein Software-Update gibt, da man so das Gefühl bekommt, dass es immer wieder Aktualisierungen und Verbesserungen geben wird und weiter am Produkt gearbeitet wird. BTW: Im Laufe meines 4-wöchigen Tests gab es drei Firmwares-Updates. 😀

Funktionen, Nutzung & Handhabung

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Grundriss erstellen

Nach der Inbetriebnahme wünscht sich der Staubi eine Erkundungstour um einen Grundriss erstellen zu können und um das erste Mal ordentlich sauber zu machen. Sollte man diesen Wunsch verwehren, kann man dies jederzeit über den Menüpunkt „Mein Grundriss“ nachholen.
Wenn der Grundriss erstellt wurde, können in diesen Grundriss sogenannte No-Go-Lines eingezeichnet werden, um den Roboter zu sagen, dort machst du bitte nicht sauber – quasi die Ablösung des Magnetbandes.

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Einstellungsmöglichkeiten der iOS App

In der Reinigungsübersicht sieht man die letzten 20 Reinigungsvorgänge inkl. Grundriss, gereinigte Fläche und der Reinigungszeit (auch inkl. Ladezeit möglich). Für Statistiker und Nerds immer mal wieder sehr interessant. mrgreen - Test – Vorwerk Kobold VR300 Saugroboter

Ansonsten vieles Altbekanntes, man hat die Reinigungsoptionen:

  • Alle Räume“ ggf. im „ECO-Modus„,
  • Spotreinigung“ ggf. im „ECO-Modus„, mit „Intensivreinigung“ (Fläche wird 2x gereinigt) und „Größerer Spot“ (4x4m)
  • Manuell Reinigen“ (dazu muss man sich im eigenen WLAN befinden)

Natürlich kann der Roboter auch nach einem Zeitplan die Reinigung starten, beispielsweise von Montag-Freitag um 8:30 Uhr und am Wochenende um 10:00 Uhr.

Auch die Push-Mitteilungen auf iPhone, iPad und Apple Watch enthalten nun einen Grundriss nach erfolgreicher Reinigung.

Reinigung & Akkulaufzeit – Vergleich mit Xiaomi Roborock S50

Seit fast einem Jahr haben wir im Erdgeschoss unseres Einfamilienhauses einen Xiaomi Roborock S50 (Gen2) und im Obergeschoss einen Xiaomi Mi Robot (Gen1). Wenn man myDealz im Auge hat, bekommt man die 1. Generation (ohne Wischfunktion und CE-Prüfzeichen) für 230€ und die 2. Genration (mit Wischfunktion, CE-Prüfzeichen und als offizielle Internationale Version) für 320€ inkl. Versand, teilweise sogar direkt aus Deutschland.

Die 1. Generation und auch die 2. Generation haben mindestens die gleichen Funktionen wie der Vorwerk Kobold VR300, teilweise sogar mehr. Beispielswiese kann man bei den Xiaomi’s in der App, auf dem Grundriss, eine beliebige Fläche markieren und diesen Bereich dann 1, 2 oder 3 mal reinigen lassen, ähnlich der Spotreinigung, nur eben gezielt im Grundriss eingezeichnet – der Roboter fährt dann dort hin und reinigt diesen Bereich.

xiaomi roborock s50 app screenshots 800x342 - Test – Vorwerk Kobold VR300 Saugroboter
Xiaomi Roborock S50 – iOS App Screenshots

Zugegeben, der VR300 ist deutlich lauter als die Xiaomi’s, dies vermittelt im ersten Moment einen positiven Eindruck, da man davon ausgeht, dass das Vorwerk Modell einfach mehr Power und mehr Reinigungsleistung hat – dies ist auch durchaus denkbar, ich kann zur Reinigungsleistung leider nicht viel sagen. Ich habe jedoch bewusst Krümel, Staub, Kaffeepulver und ähnliches verteilt und die Roboter, nach einandern, den Boden reinigen lassen. Ich konnte keinen Unterschied in der Reinigungsqualität feststellen, weder auf der Fläche noch an den Rändern. Für mich reinigen der Kobold VR300 und der Roborock S50 gleich gut!

Die Akkulaufzeit des VR300 ist auch deutlich schlechter als die vom S50. Nach 48m² und 49 Minuten Reinigung (nicht im ECO-Modus) hat der Kobold VR300 noch 24% Akku, im ECO-Modus noch 52%. Der Roborock S50 nach 47m² und 47 Minuten Reinigung im normalen Modus, noch 78% Akku, im maximalen Modus noch 64%, im starken Modus noch 72% und im leisen Modus noch 83%. Der S50 würde völlig problemlos einen zweiten Reinigungslauf schaffen, der VR300 würde ab ca. 15% die Ladestation aufsuchen und dann ca. 2 Stunden laden.

Die Kletterhilfe von Vorwerk’s VR200 und VR300 ist allerdings das Ass im Ärmel, wenn man im Haus oder in der Wohnung größere Türschwellen von 1,8-2,5cm hat, können die Vorwerk’s diese problemlos erklimmen und weiterfahren, die Xiaomi’s sind dann in diesem Bereich gefangen. 🙁

Fazit

Vorwerk ist eine tolle Weiterentwicklung der App und der darin enthaltenen smarten Funktionen gelungen. Die zusätzlichen Funktionen runden das Gesamtpaket ab und bringen den VR300 auf den Stand der Dinge im Staubsauger-Roboter-Business.

Jedoch bin ich enttäuscht, dass diese Funktionen nicht einfach per Firmware-Update des VR200 nachgereicht wurden, wie es iRobot, Neato oder Xiaomi gemacht haben.
Ich hörte, dass das Problem sei, dass der VR200 nur Firmware-Updates über das USB-Kabel erhalten kann, nicht OTA (Over-the-Air). Aber hätte man diese Funktion nicht über ein einmaliges USB-Update nachliefern können? Technisch hätte es kein Problem sein sollen.
Vorwerk wirft stattdessen ein fast baugleiches Produkt in der gleichen OVP auf den Markt, mit neuen cloudbasierten Funktionen, für einen Preis von aktuell 899€, bisher 949€. Der Modellname der inoffiziellen Vorwerk API und der vermutlich auch interne Codename VR220 sagt meiner Meinung nach einiges zu diesem Thema aus.

BTW: Eine Steuerung über Apple HomeKit ist über einen Raspberry Pi und der Software Homebridge mit dem Plugin homebridge-vorwerk problemlos möglich.

Sollte jemand in der Wohnung oder im Haus Türschwellen in Höhe von 1,8cm oder mehr haben, kann ich verstehen, dass man sich für das Vorwerk Modell entscheidet, da dieser die Bude ja komplett reinigen soll, wenn man nicht zu Hause ist und man ihn nicht ständig von Raum zu Raum tragen möchte.
Alle anderen sollten zum Xiaomi Roborock S50 (2. Generation) greifen und über myDealz ein Schnäppchen machen. Gut wäre die internationale Version mit Versand aus Deutschland.

Sorry, Vorwerk! Ich höre im Freundeskreis häufig wie genial die Handstaubsauger von Euch sind, wie durchdacht und innovativ – dadurch seid Ihr zu einer solchen Markenmacht in Deutschland geworden, aber die Marke reicht aktuell im Staubsauger-Roboter-Business leider nicht mehr.
Ich hoffe, dass mir Vorwerk dennoch irgendwann einmal die Möglichkeit gibt, einen Handstaubsauger zu testen um mich von deren Genialität überzeugen zu können.

Habt ihr einen Staubsauger-Roboter? Wenn ja, welchen? Wie seid ihr zufrieden?

Veröffentlicht von

_nico

Mac-User aus Leidenschaft, Blogger seit Oktober 2009, 88er Baujahr, technikaffin. Ich fühle mich aber nicht nur auf Apple'schen Betriebssystemen zu Hause, alles was eine Shell hat, interessiert mich besonders! Ihr findet mich auch auf Twitter und Google+.

4 Gedanken zu „Test – Vorwerk Kobold VR300 Saugroboter“

  1. Ich habe noch keinen Saugroboter im Haus, aber einen Xiaomi Mi der ersten Generation bestellt, weil ich auf die Wischfunktion noch getrost verzichten kann.
    Bei Vorwerk würde ich wohl mind die Hälfte für den Namen bezahlen und das fällt den Chinesen nicht mal im Traum ein. Dort zählt nur Qualität und Leistung und in beiden Punkten scheinen sie den westlichen Herstellern langsam davon zu laufen.

  2. Hallo Nico,
    ich möchte Dir herzlich „danke“ sagen für diesen tollen Beitrag und die Empfehlung für den Xiaomi Roborock S50! Wir hatten uns – bevor wir diesen Beitrag gelesen haben – den VR300 gekauft und getestet. Schwer enttäuscht waren wir, da wir von Freunden das Vorgängermodell VR200 an’s Herz gelegt bekamen. Der VR300 hat – zumal in dieser Preislage – überhaupt nicht unseren Erwartungen entsprochen. Trotz mehrmaliger Versuche war er z.B. nicht in der Lage, in einer Tour einen EG-Grundriss unseres Hauses (120qm) zu erstellen. Bei einem Versuch war der Akku bereits nach 53 Minuten leer. Wir erkannten zudem kaum eine Systematik beim Saugen. Was uns noch störte ist, daß er es nicht schafft, in einigermaßen nahem Abstand an den Bodenleisten vorbeizufahren. Er stößt permanent an. Wir haben uns daraufhin entschlossen, ihn innerhalb der 30-Tage-Rückgabefrist zurück in den Laden zu bringen.
    Aufgrund Deiner Empfehlung, bestellten wir uns den Xiaomi Roborock S50. Es ist übrigens unser erster Saugroboter. Wir sind hochzufrieden! Wir haben ihn zunächst ohne WIFI-Anbindung genutzt, was problemlos lief. Nun nutzen wir ihn auch mit der App und arbeiten uns langsam in die Funktionen ein. Dieses Modell punktet mit akribischem Saugen, Systematik und super Akku (er hat sogar den Keller (ebenso 120qm) mit einer Akkuladung geschafft!). Natürlich saugt auch er „runde Ecken“, jedoch fährt er deutlich näher an die Bodenleisten heran als der VR300. Man hat ein gutes Gefühl!
    Also: danke nochmals und weiter so!
    Viele Grüße Eva

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