Reolink Home Hub 825x510 - Test - Reolink Home Hub

Test – Reolink Home Hub

Wer sich mit Smart Home beschäftigt, kennt den Frust, wenn ein Gerät nicht so will, wie man es selbst will. Bei mir war das lange Zeit mein Kamerasystem von eufy. Die Kameras sind okay, aber die Einbindung in meine zentrale Steuerung, Home Assistant, war eine Katastrophe. Ständige Verbindungsabbrüche, aufwändige inoffizielle Workarounds und die ständige Angst, dass nach dem nächsten Update gar nichts mehr geht – das war mein Alltag.

Irgendwann war klar: Ein Wechsel muss her. Meine Wahl fiel auf Reolink, und der entscheidende Grund dafür war ein kleines, unscheinbares Gerät: der Reolink Home Hub. Er ist der Schlüssel zu einer stabileren, zuverlässigeren und vor allem einfacheren Kamera-Integration. In diesem Artikel schildere ich meine Erfahrungen mit dem Umstieg und erkläre, warum der Home Hub für mich die klar bessere Lösung ist.

Was ist der Reolink Home Hub?

Bevor es ins Detail geht, hier die Kurzfassung: Der Reolink Home Hub ist eine kleine Box, die als zentrale Verwaltungs- und Speichereinheit für bis zu acht Reolink-Kameras dient. Statt jede Kamera einzeln zu verwalten und mit einer eigenen Speicherkarte auszustatten, läuft hier alles zusammen.  

Die wichtigsten Vorteile sind schnell aufgezählt:

  • Zentraler & verschlüsselter Speicher: Alle Aufnahmen landen lokal auf bis zu zwei microSD-Karten (bis 1 TB gesamt) und sind AES-128 verschlüsselt. Das schützt die Privatsphäre und macht die Daten bei Diebstahl unbrauchbar.  
  • Keine Abogebühren: Alle Kernfunktionen laufen ohne monatliche Kosten.  
  • Einfache Integration: Der Hub macht die Einbindung aller Kameras (auch Akku-Modelle) in Systeme wie Home Assistant deutlich einfacher und stabiler.  
  • Wi-Fi 6 & Sirene: Ein moderner WLAN-Standard für stabile Verbindungen und eine eingebaute laute Sirene (bis 115 dB) sind ebenfalls an Bord.

Technische Daten – Reolink Home Hub

Für die Technik-Fans hier die Spezifikationen im Überblick:

MerkmalSpezifikation
Kamera-ManagementBis zu 8 Kameras  
KompatibilitätAlle Reolink PoE/WLAN-Kameras (Akku-Kameras benötigen ggf. Firmware-Update), außer 2MP Akku- & 4G-Kameras  
Speicher2x microSD-Kartensteckplatz, unterstützt bis zu 2x 512GB (insgesamt 1TB)  
VerschlüsselungAES-128 Algorithmus  
Netzwerk (WLAN)Wi-Fi 6 (IEEE 802.11ax)  
AnschlüsseStrom, Ethernet  
AudioEingebaute Sirene (max. 115dB)  
Abmessungen & Gewicht95 x 95 x 161.8 mm, 441 g  

Lieferumfang und erster Eindruck

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Der Karton des Home Hub ist zweckmäßig und enthält alles, was man für den Start benötigt. Neben dem Hub selbst liegen ein passendes Netzteil, ein Ethernet-Kabel und eine Kurzanleitung bei. Reolink legt zudem direkt eine 64-GB-microSD-Karte bei, sodass man sofort mit der Aufnahme beginnen kann.  

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Der Hub selbst ist ein schlichter, weißer Zylinder, der sich mit seinem unaufdringlichen Design gut neben dem Router macht. Die Verarbeitung ist sauber und das Gerät fühlt sich wertig an. Auf der Rückseite finden sich lediglich der Stromanschluss und der LAN-Port. Die beiden Steckplätze für die microSD-Karten sind dezent ins Gehäuse integriert. Das Fehlen von HDMI- oder USB-Anschlüssen macht klar, dass der Hub als reines Netzwerkgerät konzipiert ist, das vollständig über die App oder Client-Software verwaltet wird.

Einrichtung & Die Reolink App: Einstellungen und Verwaltung

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Die Einrichtung ist erfreulich einfach und in wenigen Minuten erledigt. Man schließt den Hub an Strom und Router an, öffnet die Reolink App, scannt den QR-Code am Gerät und vergibt ein Passwort.

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Danach werden bereits im Netzwerk vorhandene Reolink-Kameras automatisch gefunden und können mit einem Klick hinzugefügt werden. Kein langes Suchen, keine komplizierten Menüs. Das ist Plug-and-Play, wie es sein sollte.

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Die eigentliche Stärke liegt aber in den umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten, die die Reolink App bietet. Sie ist die zentrale Schaltzentrale für das gesamte System.

Berichte und Zusammenfassungen: Eine nette Funktion ist die wöchentliche oder monatliche Zusammenfassung, die Statistiken über erkannte Bewegungsereignisse liefert und einen schnellen Überblick über die Aktivitäten gibt.  

Kamera-Einstellungen: Für jede angebundene Kamera lassen sich detaillierte Anpassungen vornehmen. Dazu gehören Bildparameter, die Position von Wasserzeichen oder Datumsanzeige, aber auch die Steuerung von Lichtern (Spotlight, Infrarot-LEDs) und Audio.  

Bewegungserkennung und Alarme: Hier kann man sehr genau definieren, was eine Warnung auslösen soll. Man kann Bewegungszonen festlegen, um Fehlalarme von der Straße zu vermeiden, die Empfindlichkeit anpassen und sogar die Objektgröße für die Erkennung definieren. Auch die integrierte Sirene des Hubs wird hier konfiguriert.  

Aufnahme und Wiedergabe: Die App erlaubt es, flexible Aufnahmepläne zu erstellen – entweder 24/7 oder nur bei erkannter Bewegung, um Speicherplatz zu sparen. Die Wiedergabe erfolgt über eine intuitive Zeitleiste, die das Auffinden bestimmter Ereignisse erleichtert. Zudem gibt es eine praktische Zeitraffer-Funktion.

Benutzerverwaltung und Netzwerk: Man kann bis zu zehn weitere Nutzer einladen und deren Berechtigungen (z. B. nur Live-Ansicht) individuell anpassen. Für fortgeschrittene Nutzer lassen sich in den Netzwerkeinstellungen auch Protokolle wie RTSP oder ONVIF aktivieren, um die Kameras in andere Systeme einzubinden.  

Integration in Home Assistant: Der entscheidende Unterschied

Hier kommen wir zum Kern der Sache und dem Grund für meinen Wechsel. Die Einbindung in Home Assistant ist bei Reolink vorbildlich, bei eufy war sie für mich ein ständiges Ärgernis.

Der Unterschied ist fundamental: Die Reolink-Integration ist offiziell und hat den „Platinum“-Status bei Home Assistant. Das bedeutet, sie ist stabil, wird direkt unterstützt und ist kinderleicht einzurichten. Der Home Hub wird im Netzwerk automatisch erkannt, man gibt sein Passwort ein, und sofort sind der Hub und alle verbundenen Kameras mit all ihren Funktionen (Bewegungssensoren, Licht, Sirene etc.) in Home Assistant verfügbar. Kein Basteln, keine Workarounds.  

Bei eufy war das Gegenteil der Fall. Die Integration läuft über inoffizielle Community-Projekte, die auf wackligen Beinen stehen und jederzeit durch eine Änderung seitens eufy lahmgelegt werden können. Ständige Verbindungsabbrüche und Fehlersuchen waren an der Tagesordnung. Diese Zuverlässigkeit, die Reolink durch seine offene Haltung und die Partnerschaft mit Home Assistant bietet, ist für ein funktionierendes Smart Home Gold wert.  

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Der Hub im Alltag und die Abgrenzung zum NVR

Im täglichen Gebrauch überzeugt der Hub durch drei Kernfunktionen:

  1. Zentrale Verwaltung: Statt sich um Speicherkarten in jeder einzelnen Kamera zu kümmern, verwaltet man nur noch den Hub. Das ist übersichtlicher und reduziert Fehlerquellen.  
  2. Datenschutz: Die Aufnahmen bleiben lokal im eigenen Netzwerk und sind verschlüsselt. In Zeiten von Cloud-Lecks ein unschätzbarer Vorteil.  
  3. Brücke für Akku-Kameras: Für Nutzer von Home Assistant ist dies vielleicht die wichtigste Funktion. Der Hub ermöglicht es, Akku-Kameras stromsparend zu betreiben, da er als Vermittler agiert und die Kameras nur bei Bedarf aufweckt. Ohne Hub wären die Akkus durch die ständige Verbindung zu Home Assistant schnell leer.  

Wichtig ist die Abgrenzung zu einem klassischen NVR (Netzwerkvideorekorder). Ein NVR ist oft die bessere Wahl für reine PoE-Setups und bietet einen direkten HDMI-Ausgang für einen Monitor, was der Hub nicht hat. Die Stärke des Hubs liegt in der Flexibilität für gemischte Systeme (WLAN, Akku, PoE) und der verschlüsselten Speicherung. Für die meisten Heimanwender, insbesondere im Smart Home, ist der Hub die passendere Lösung. Das teurere Pro-Modell bietet mehr Speicher und mehr Kamera-Kanäle, ist für die meisten aber überdimensioniert.  

Fazit

Der Reolink Home Hub ist ein unscheinbares, aber mächtiges Werkzeug. Er löst für mich ein zentrales Problem: die unzuverlässige Einbindung von Kameras in mein Smart Home. Die Einrichtung ist ein Kinderspiel, der lokale und verschlüsselte Speicher gibt Sicherheit, und das alles ohne Abo-Gebühren.

Die entscheidende Stärke ist aber die stabile, offizielle Integration in Home Assistant. Sie macht den Hub zu einem unverzichtbaren Baustein für jeden, der auf der Suche nach einem zuverlässigen Kamerasystem für sein smartes Zuhause ist. Der Wechsel von eufy zu Reolink hat sich für mich absolut gelohnt.

Pro:

  • Stabile, offizielle Home-Assistant-Integration
  • Keine Abogebühren, lokaler & verschlüsselter Speicher
  • Sehr einfache Einrichtung
  • Macht Akku-Kameras im Smart Home erst richtig nutzbar

Contra:

  • Auf 8 Kameras limitiert
  • Kein HDMI- oder USB-Anschluss
  • Nur für Reolink-Kameras  

Für jeden, der mit seiner aktuellen Kamera-Integration hadert, ist der Reolink Home Hub eine klare Empfehlung und eine Investition in die Stabilität des eigenen Smart Homes. Mit aktuell 89 € ist er zudem keinesfalls überteuert.

Im nächsten Artikel werde ich die Reolink Video Doorbell vorstellen.

Habt ihr Fragen zum Hub oder meinem Umstieg? Ab damit in die Kommentare!

Veröffentlicht von

_nico

Mac-User aus Leidenschaft, Blogger seit Oktober 2009, 88er Baujahr, technikaffin. Ich fühle mich aber nicht nur auf Apple'schen Betriebssystemen zu Hause, alles was eine Shell hat, interessiert mich besonders! Ihr findet mich auch auf Twitter und Google+.

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