In den letzten Tagen habe ich mich mal wieder mit Arch Linux und dem Fenstermanager Openbox auseinander gesetzt. Viele werden Arch Linux, genauso wie ich, ohne Login-Manger benutzen – d.h. man loggt sich auf der ersten virtuellen Konsole (tty1) ein und startet dann mit dem Befehl startx den X-Server – sollte er nicht schon von alleine über die .bashrc starten.
if [ -z "$DISPLAY" ] && [ $(tty) == /dev/tty1 ] ; then startx fi
In den meisten Fällen wird nun über die .xinitrc der Fenstermanager, in meinem Fall Openbox, gestartet.
# start ConsoleKit, DBUS and OpenBox exec ck-launch-session dbus-launch --sh-syntax --exit-with-session openbox-session
Jetzt habe ich immer, wenn ich mal nicht am Platz war, ein Meeting hatte oder eine Raucherpause eingelegt habe, meinen Bildschirm über den XScreenSaver gesperrt. Irgendwann hatte sich der Bildschirmschoner aufgehangen und ich musste ihn über eine virtuelle Konsole (STRG+ALT+[F1-F6]) beenden. Währenddessen kam mir in den Sinn, dass einfach jemand trotz gesperrten Bildschirms auf das tty1 (erste virtuelle Konsole) wechseln und den X-Server mit STRG-C beenden kann, um dann als User die Linux-Kiste unsicher zu machen – das geht mal garnicht!
UPDATE_2012-05-23: Sollte ihr den X-Server über die /etc/inittab (Runlevel 5) starten, …
x:5:once:/bin/su USERNAME -l -c "/bin/bash -login -c startx"
… muss die virtuelle Konsole nicht über vlock abgesichert werden – weil kein Login auf dem TTY stattfindet. /UPDATE_ENDE
Also habe ich mich nach einer Lösung umgeschaut und bin auf das kleine Programm vlock gestoßen.
vlock ist ein Programm zum Sperren von einer oder mehreren Sitzungen in der Linux-Konsole… [Pro-Linux]
apt-get install vlock # oder pacman -S vlock
Ich habe dann meine .bashrc bearbeitet und eine neue Funktion startx hinzugefügt.
startx() { nohup startx "$@" > /dev/null 2>&1 & disown vlock }
Nun am Besten einen Neustart durchführen oder die .bashrc neu einlesen (source .bashrc) lassen. Nachdem der X-Server gestartet ist, wird die virtuelle Konsole automatisch gesperrt und erst nach der Eingabe des User- oder Root-Passwortes entsperrt.
In diesem Zuge habe ich STRG+ALT+BACKSPACE zum Neustarten des X-Servers und SysRQ deaktiviert. Magic SysRQ ist seit Ubuntu 10.10 und Arch Linux standardmäßig deaktiviert – prüfen kann man es mit …
cat /proc/sys/kernel/sysrq
Antwortet das Linux-System mit 0 – ist SysRQ deaktiviert. Unter Arch Linux ist es in der Datei /etc/sysctl.conf konfiguriert.
cat /etc/sysctl.conf | grep -i sysrq # Disable the magic-sysrq key (console security issues) kernel.sysrq = 0
STRG+ALT+BACKSPACE deaktiviert man in der X-Server Konfiguration (sollte ab X-Server Version 1.6 standardmäßig deaktiviert sein).
Section "ServerFlags" Option "DontZap" "true" EndSection
Quellen:
ubuntuusers.de – Magic SysRQ
0x7e.org – securing your xsession when using startx
archlinux.org – Lock screen without display manager, can still change tty
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