Im ersten Artikel zum „Projekt Media-PC“ habe ich über die Hardware, das BIOS und die Lautstärke des Intel NUCs geschrieben – kommen wir nun zum Betriebssystem.
Update_140422: Fazit zum Projekt Media-PC
Betriebssystem
Eingefleischte Nutzer sehen es bereits auf dem Bild. „Kein Arch Linux, sondern Xubuntu – untypisch für Nico.“ Richtig, Xubuntu – „aber warum kein Arch Linux mehr?“
Was soll ich sagen, man wird älter, man wird weiser, man will nicht mehr nach jedem größeren Systemupdate noch 1-3 Stunden für Problemlösungen einplanen.
Versteht mich nicht falsch, wenn Arch Linux einmal eingerichtet ist und man regelmäßig (einmal pro Woche) Updates installiert hat, gab es wenig Probleme – auch wenn man keine Updates eingespielt hat, lief die Kiste einwandfrei. Aber ich bin ein Typ, der Updates installieren muss, nicht regelmäßig, aber wenn mal „Lust“ da ist. („Never touch a running system.“ – ist einfach nichts für mich)
Aus diesem Grund habe ich mich für eine benutzerfreundliche Distribution entschieden – nicht zuletzt …
- … weil ich mehr Zeit mit meiner zukünftigen Frau verbringen möchte.
- … weil ich beruflich 5 Tage die Woche IT mache, da muss ich nicht noch jeden Abend und am Wochenende IT machen.
Ob es eine schlechte Entscheidung war, Ubuntu zu wählen und nicht Arch Linux, wird sich beim nächsten Major Release / Update, am 17. April 2014, von 13.10 auf 14.04 zeigen.
Xubuntu habe ich Ubuntu vorgezogen, weil ich mich mit Unity einfach nicht anfreunden kann und mir XFCE einfach besser gefällt – außerdem ist es „leichter“.
Über die Installation von Xubuntu werde ich nicht viele Worte verlieren, CD / USB-Stick rein, Weiter, Weiter, Weiter, eventuell Verschlüsselung über LVM, Weiter, Benutzername & Passwort, Weiter, Weiter und Fertig. 😉
Problem – keine Geräte zum Booten gefunden
Nach der Installation begrüßte mich folgende Meldung.
„Reboot and Select proper Boot device or Insert Boot Media in selected Boot device and press a key“
Ein Blick ins BIOS hat verraten, dass keine UEFI-Boot Geräte gefunden wurden. Also habe ich mich auf die Suche begeben und habe auch unzählige Foren-Einträge zu diesem Problem gefunden – als nach 90 Minuten kein Lösungsansatz zum Erfolg führte, brauchte ich erstmal eine Pause.
Nach meiner kurzen Ruhephase habe ich mich erstmal dazu entschlossen das aktuelle BIOS zu flashen und siehe da, das Problem hat sich praktisch in Luft aufgelöst!
Aus diesem Grund habe ich gleich im ersten Artikel geschrieben: „Bevor ihr irgendetwas anderes am Intel NUC tut, macht ein BIOS Update.“
Problem – falsches LVM Passwort
Meine SSD habe ich, wie immer, mit LVM verschlüsselt (LUKS / cryptsetup), was unter Arch Linux eine ziemlich aufwendige Prozedur ist – das sind bei allen Ubuntu-Distributionen zwei Häkchen.
„cryptsetup: cryptsetup failed, bad password or options?“
Grund: Während der Installation ist standardmäßig die englische Tastaturbelegung eingestellt – nur wenn bereits beim Booten der CD / dem USB-Stick von Englisch auf Deutsch umgestellt wird, ist schon die deutsche Tastaturbelegung aktiv. Dummerweise wird auch erst nach dem Setzen des LVM Passwortes, in der Installation-Routine, die Tastaturbelegung eingestellt – sollte beim 14.04 LTS vielleicht vor der Festplatten Partitionierung geschehen. 😉
Wenn man nur Buchstaben (a-z) und Zahlen (0-9) im Passwort hat, ist es ein sehr einfaches Problem, einfach dass „z“ mit dem „y“ tauschen und umgekehrt. Hat man allerdings Ä, Ö, Ü oder Sonderzeichen im Passwort, wird es schon etwas komplizierter – am Besten schaut man sich die englische Tastaturbelegung an und weiß dann welche Zeichen man beim Booten, über die deutsche Tastaturbelegung, eingeben muss.
In Ubuntu angekommen, startet man gleich den Terminal.
# Werde "root" sudo su - # Hinzufügen eines neuen Passwortes (man natürlich zuerst wieder das "alte" Passwort eingeben, dann zweimal das "neue" Passwort) cryptsetup luksAddKey /dev/sda3 # Löschen des "alten" Passwortes cryptsetup luksRemoveKey /dev/sda3
Fazit
Die zwei Probleme hätte man vermeiden können – aber so ist das halt manchmal in der IT. 😉
Warum soviel Aufwand um die Software wo es doch OpenElec gibt ?
Wenn man nur XBMC auf einem Linux benutzt gibt es ja eigentlich keinen Grund was anderes zu nehmen. Vor allem wo der Supportaufwand bei 0 besteht !
Hi Namerp, gute Frage. 😉
Momentan will ich noch ein wenig „rumspielen“ und freie Hand haben – da bis auf
/storage
bei OpenELEC allesread-only
ist, kommt es zurzeit nicht infrage. Weil das „Projekt Media-PC“ eigentlich bis zu VDR und Live TV, als Dreambox Ersatz, gehen soll. Ob sich das „produktiv“ nutzen lässt, wird sich zeigen …Sollte es nicht funktionieren, bin ich um eine Erfahrung reicher – dann wird der NUC wieder verkauft und ein RPI mit OpenELEC bzw. RaspBMC wird als reines XBMC Media Center genutzt.
Gruß Nico
Bei mir ist OE mit VDR & HD+ im Einsatz (seit ~ 2 Jahren). Alles durch Installation der mitgelieferten OE Addons.
Das kann eigentlich so ziemlich alles was Dreambox auch kann. (Umschaltzeiten sind aber noch nicht ganz VDR softhddevice Niveau – das ist aber ein XBMC Symptom).
Hi Namerp, ah okay – interessant, das schaue ich mir auf alle Fälle auch mal an. Aber jetzt zieh ich das Projekt erst mal noch durch. 😉
Gruß Nico
Huhu,
kann man eigentlich mit. Irgendeiner Konfiguration auf dem nuc auch 3D wiedergeben? Damit meine ich nicht SBS oder HOU oder dergleichen, ich meine so wie man es mit einem bluray Player machen würde. Bei openelec (was ich bisher nutze) klappt das ja „leider“ nicht.
Gruß
Jan
Hi Jan, puh keine Ahnung – ich kenne nur SBS / HOU und das geht ja bekanntlich.
Gruß Nico